Heute ist Himmelfahrt, oder doch Vatertag, oder bald Opatag? Egal wir wollen unseren Törn starten. Die Wettervorhersage ist ganz gut. SW - W um 5-6 Bf. Wir entscheiden uns für einen südlichen Kurs. Unser Ziel ist das 33 sm entfernte Kühlungsborn an der Mecklenburger Bucht werden. Außer Werner, war noch keiner von uns in dem Hafen der erst 2004 fertig gestellt wurde. Um 11:20Uhr laufen wir aus. Die Segel setzen direkt nach der Hafenausfahrt, etwas abseits vom Tonnenstrich.
Jo, geht gut ab. 12:20Uhr unterqueren wir die Sundbrücke und laufen auf der gut ausgetonnten Fahrrinne auf die Ansteuerungstonne Fehmarnsund zu. Von hier aus geht es mit 114° zum Hafen von Kühlungsborn. Das Wetter ist sonnig bis leicht bewölkt. Die Temperatur beträgt 13° C. Gutes Segeln. Unsere nächsten Wegepunkte zum Ziel sind das Messgerät (14:05Uhr) und der WP 342. Die Einfahrt von Kühlungsborn erreichen wir um 16:30Uhr. Nach einer kleinen Sichtungsrunde im Hafen finden wir einen Platz am Steg C. Es sind Schwimmstege an denen man seitlich festmacht. 16:40Uhr fest. Jetzt gibt es erst mal einen Anleger. Auf Grund unserer bevorstehenden Regatta in Griechenland natürlich einen Ouzo, aber mit Cola.

Segelbergen vor Kühlungsborn

Kühlungsborn, Strand mit Brücke

Der Hafen von Kühlungsborn

Als wir aufwachen heult es in den Wanten. Der Wind hat zugenommen. Die Wettervorhersage sagt für vormittags SW - W um 5 - 6 Bf. und für nachmittags SW - W um 3 - 4 Bf. an. Wir duschen erstmal und frühstücken gemütlich um dann erst nachmittags aus zulaufen. Unser Ziel ist die Insel Poel mit den Häfen Timmendorf oder Kirchdorf. Die Zeit nutzen wir für die Installation einer Navigationssoftware auf dem Laptop und das integrieren der GPS Bordantenne in die Software. Um 15:20Uhr laufen wir dann aus. Segel hoch und immer der Küste entlang Richtung Poel. Leider müssen wir gegen 17:00Uhr die Segel einholen, denn der Wind ist eingeschlafen. Das Große Tief passieren wir gegen 18:40Uhr, die Platte Ost 19:35Uhr. Wir entschließen uns dann für den kleinen Hafen Timmendorf mit seinen 40 Liegeplätzen. Um 19:50Uhr machen wir am nördlichen Molensteg fest. Timmendorf liegt im Westen der Insel Poel und hat einen markanten Leuchtturm (21,1m). Die Einsteuerung erfolgt aus südwestlicher Richtung.
Nach dem Anleger gibt es heute bei uns Essen an Bord. Es gibt ‘Serbische Bohnensuppe’ aus der Dose, die aber mit Zwiebeln, Knoblauch, Paprika und Kabanossi noch veredelt wird. Kommt gut an. Nach dem Abendessen sehen wir uns im Hafen noch mal um. Hier liegen neben den Seglern diverse kleinen Fischkutter noch ein gewaltiges Lotsenboot, das in der Abenddämmerung noch mal ausläuft. Dann mussten wir uns der Revancheforderung vom Käpt’n Blaubär beugen. Er will unbedingt gewinnen und die Schmach von gestern ablegen.
Timmendorf: 53° 59,6 N  11° 22,6 E                                           24sm

In Richtung der Insel Poel

Timmendorf Hafen mit dem Leuchtturm

La Passione (links) im Hafen von Timmendorf

Rettung

Abendstimmung

Auslaufen des Lotsenbootes

Kartenspiel, wer gewinnt ??

Am Morgen ist es bewölkt, leichter Seenebel, windstill und 12°C. Ab und zu regnet es ein wenig. Es ist ungemütlich. Wir melden uns erstmal beim Hafenmeister. Hier beträgt die Liegegebühr für das Schiff 10,00 EUR, für die Dusche müssen wir 1,00 EUR bezahlen. Nach dem Duschen besorge ich frische Brötchen beim Bäcker am Strand für unser Frühstück. Inzwischen hat Werner das Seewetter empfangen. Heute soll es Windstärke 0 -2 Bf. aus West geben. Morgen 6 - 8 aus W bis NW. Deshalb entschließen wir uns, heute noch nach Heiligenhafen zurückzulaufen. Aber erstmal gibt es ein tolles Frühstück. In aller Ruhe machen wir uns für fertig und laufen gegen 11:30 Uhr aus. Vor uns nehmen auch einige Segler den Kurs auf die Tonne Offen Tief (WP 322). Weiter mit 346° auf die Ansteuerungstonne Fehmarnsund zu. Es ist weit und breit kein Segler zu sehen. Kurz vor der Tonne sehen wir doch wieder mehrere Segler die wohl ihren Heimathafen hinter der Brücke haben. Das Wetter wird besser. Es klart auf, die Sonne kommt heraus. Der Wind ist auch ok, also Segel raus und unter Segeln in den Tonnenstrich der Fehmarn- sundbrücke einfädeln. Die Brücke passieren wir ohne Probleme. Nach der Brücke steuern wir Heiligenhafen an. An der Backbordseite sind leuchtend gelben Rapsfelder, die im Kontrast zu der blauen See, einfach toll anzusehen sind. Gegen 19:00Uhr Uhr sind wir dann am Steg 8. Michael steuert das Boot souverän in die Box. Achterleinen und Vorderleinen klar, Kuchenbude aufgezogen und dafür gibt es mal wieder einen Anleger. Unser Abendessen wollen wir heute im Gillhus einnehmen. Es liegt am großen Parkplatz am Ende des Segelhafens. Zu unserer Überraschung ist hier wieder der Schützenverein Heiligenhafen mit einer Veranstaltung im Saal aktiv. Die haben aber auch immer was zu feiern! Unser Essen bekommen wir aber, trotz des Trubels, in angemessener Zeit. Die Portionen sind reichlich bemessen.
Den obligatorischen Absacker nehmen wir auf dem Boot ein.                          34sm

Freude unter der Brücke

Geweckt werden wir durch das Heulen des Windes in den Wanten. Der Wind hat über Nacht ordentlich aufgebrist. Na ja, soll uns ja egal sein, denn wir wollen nach dem Frühstück unsere Heimreise antreten. Also, Duschen und danach Brötchen holen wir bei ‘Mien Bäcker’ in der Brückstraße. Der hat auch Sonntags geöffnet und die Brötchen sind echt lecker. Auf dem Rückweg vom Bäcker fegt mich fast eine Bö vom Steg. So ein Sturm. Unsere Entscheidung, gestern schon zurückzufahren, war also richtig.
Heute Frühstücken wir besonders gut und üppig, denn es sind noch einige übrig gebliebene Leckereien zu verzehren. Danach packen wir in aller Ruhe unsere Sachen, klaren noch ein wenig das Boot auf und dann geht es wieder Richtung Heimat, nach Hamburg.
Ein schöner, aber wegen dem Wetter etwas verkürzter Blaubärentörn geht zu Ende.
 

Spiegelungen im Wasser