Das Frühstücksbuffet in der riesigen Halle des Hotels ist ausgezeichnet. Wir genießen es. Unser heutiges Programm führt uns auf die Kurische Nehrung zu dem 50 km entfernten Nida. Um 10:00 Uhr holen wir unsere Fahrräder vom Parkplatz wieder ab (sind noch da) und löhnen dafür 3 Ltr = 0,87 EUR. Um auf die Nehrung zu kommen, müssen wir mit der Fähre übersetzen. Der Fährhafen liegt in der Flussmündung der Dane. Die Überfahrt nach Smitlyne auf der Nehrung ist kurz, bietet aber eine schöne Aussicht auf die Stadt Klaipeda. Mit uns fahren diverse Badegäste, denn auf der anderen Seite der Nehrung befindet sich der Badestrand von Klaipeda. Im Fährhafen von Smitlyne bieten alte Omis ihre Waren, wie Knoblauchbrot, Honig, Früchte und Selbstgestricktes an. Wir orientieren uns kurz und fahren dann den Strandweg Richtung Nida. Es geht durch Kiefernwälder und durch die wunderschöne Dünenlandschaft. Das Meer immer zu unserer rechten Seite, leider hinter den Dünen. Über Holztreppenaufgänge ist es leicht zu erreichen. Unterschiedliche Badestellen sind ausgewiesen. FKK, gemischter Strand, Hundestrand usw. Unterwegs treffen wir auch die Fahrradgruppe, eine organisierte Tour, die ,Kurische Nehrung‘ gebucht hat. Es sind ca. 20 Personen auf Leihfahrrädern. Man kennt sich schon von der Fähre. Es ist mittlerweile sehr heiß geworden und der Weg wird immer beschwerlicher (Sandweg). Wir biegen links ab um auf die Hauptstrasse zu kommen, müssen aber einen kleinen Hügel nehmen, der uns aus dem Sattel zwingt. Dann geht es auf der Hauptstrasse weiter zum Fischerort Joudkrante. Hier bieten viele Häuser Räucherfisch (Zuvis) an. Wir machen erst mal Pause und probieren Zander, Pfannkuchen, Selters, 0,5l Bier und einen Cappuccino für 26 Ltr = 7,54 EUR. Mit der Kursumrech- nung haben wir immer noch Probleme. Im Ort Joudkrante befindet sich auch der Hexenberg mit seinen 83 geschnitzten Holzstatuen, die wir uns ansehen. Weiter geht es dann auf der Straße Richtung Nida. Nach einiger Zeit kommen wir an einem Wald vorbei, in dem unendlich viele Kormorane nisten. Ab hier führt uns ein Neuangelegter Fahrradweg weiter zu unserm Ziel. Ein paar kurze Steigungen machen uns allerdings das Fahrradleben ziemlich schwer. Zwischen dem Ort Preila und Nida sehen wir viele Autos mit Warnblinkern und denken an einen schlimmen Unfall. Der Grund ist aber ein anderer. Am Straßenrand wühlen Wildschweine mit ihren Frischlingen. Um 18:30 Uhr erreichen wir unser Hotel Nidas Smilte und sind enttäuscht, gerade nach dem 4-Sterne Hotel in Klaipeda. Es ist ein Hotel mit dem Charme der fünfziger Jahre und sehr einfach. Aber das Zimmer ist sauber, die Dusche ist ok. und nach der Tour sehr erfrischend. Mit uns Übernachten auch Busgäste aus Deutschland im Hotel. Das Abendessen nehmen in einem Lokal an der Promenade ein, direkt am Haff. Das Essen ist gut, aber auch für litauische Verhältnisse recht teuer. Aber der Blick auf den Bodden entschädigt alles. Ein Gewitterschauer unterbricht den anschließenden Stadtgang und bringt uns ins nächste Lokal. Bei Bier, Knofibrot und Live-Musik (Gitarre und Gesang) vertreiben wir uns die Zeit, bis der Regen aufhört. Unseren Dünenbesuch, die 60 m hohe ‘Große Düne’ die etwas außerhalb des Ortes liegt, müssen wir in die Dämmerstunde verschieben. Von der Düne haben wir eine tolle Aussicht über den Ort und die Landschaft. Im Dunkeln geht es dann wieder in den Ort zurück. Den nächsten Schauer wettern wir im Ort in einer Kneipe ab. Schlummertrunk.
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