Mit uns sitzen weitere sechs Radler am Frühstückstisch. Eine lebhafte Alt-Herrenriege, alle sportlich durchgestylt, nur vom feinsten. Wir verlassen die originelle Pension gegen 09:00 Uhr und fahren jetzt abwärts in den Ort, weiter über die Lechbrücke in Richtung Erpfting. Im Ort treffen wir wieder auf die Via Claudia. In Ellighofen weichen wir von der Route ab und fahren über Unterdiesen, Asch, Leeder bis nach Denklingen. Von dort geht es durch ein Wiesen- und Waldgebiet bis nach Epfach am Lech. Im Ort haben wir wieder eine gute Steigung zu bewältigen. Über Hohenfurch erreichen wir gegen 12:15 Uhr Schongau. Aber um in die Altstadt zu kommen, müssen wir wieder die Räder schieben. Ziemlich anstrengend bei fast 30° C. Aber ein schönes Weizenbier in der Altstadt lässt uns schnell die Anstrengungen vergessen. Hinter Schongau wird es dann noch mal hügelig, aber vor uns liegt eine tolle Landschaft. Es sind Bergwiesen mit einzelnen Waldabschnitten und vor uns das Alpenpanorama. Vor Lechbruch haben wir einen herrlichen Blick auf den Lechstausee. Sehenswert ist auch der Kunst- park der Via Claudia Augusta vor dem Ort Roßhaupten mit seinen düster dreinblickenden Kriegern. In Roßhaupten machen wir einen letzten Getränkestopp um dann an den kleinen Orten am Forggensee uns ein Zimmer zu suchen. Es sind noch ca. 10 km bis Füssen. Mittlerweile hat sich über dem Forggensee eine tiefblaue Gewitterfront breitgemacht. Wir geben Gas. Unsere Unterkunftssuche ist negativ. In Rieden ist es dann soweit, es fängt gut an zu regnen. Mit Müh und Not schaffen wir es, halbwegs trocken, ins Cafe Maria zu kommen. Es schüttet. Von den Bergen ist nichts mehr zu erkennen, nur noch das blinken der Sturmwarnleuchten am Seeufer. Wir ordern erst mal was zu Essen, denn offensichtlich dauert der Gewitterschauer diesmal länger. Nach dem Essen ist es mit dem Regen erstmal vorbei, also weiter in Richtung Füssen. Gegen 19:30 kommen wir in Füssen an und fahren in Ortskern von Füssen zur Touristeninformation. Die hat natürlich zu, aber es gibt eine überdachte Informationstafel mit den wichtigsten Unterkünften im Ort. Wir versuchen es bei den grün gesetzten, freien Unterkünften. Leider sind die alle belegt. Es liegt auch kein Unterkunftsverzeichniss aus, so dass wir bei weiteren Unterkünften anfragen können. Aber wir haben Glück, ein älterer Herr vermittelt uns ein Ferienappartement für eine Nacht, für 35,00 EUR. Wir freuen uns, zu mindestens für heute Nacht eine Unterkunft zu bekommen. Morgen sehen wir weiter, denn wir wollen vor der Alpenüberquerung noch mal einen Ruhetag einlegen. Das Appartement ist gut und nachdem wir erstmal unsere nassen Klamotten zum Trocknen aufgehängt haben, gehen wir zur nächstgelegenen Gaststätte. Es ist ein Grieche. Dort gönnen wir uns zwei Karaffen Wein und zwei Ouzo. Das reicht für die nötige Bettschwere. Wir haben unsere dritte Etappe auch geschafft.
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